GHETTO CLASSICS – KLASSIC AUS DEM SLUM

Foto von GHETTO CLASSICS – KLASSIC AUS DEM SLUM

Die Klänge von Geige, Saxophon oder Posaune sind ungewöhnliche Töne in einem afrikanischen Slum. Aber die Bewohner von Korogocho, einem Elendsviertel in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, sind damit ganz vertraut.

Vor rund acht Jahren begann dort das Projekt „Ghetto Classics“. Seitdem geben Freiwillige jeden Sonntag Musikunterricht in diesem Gewirr aus Wellblechhütten, Bruchbuden aus Holz, stinkenden Abwasserrinnen und Müll aller Art. Klassische Musik ist in Kenia nicht nur Slumbewohnern unbekannt, an staatlichen Schulen gibt es keinen Musikunterricht. Wer sich auf die „Ghetto Classics“ einlässt, ist also neugierig und experimentierfreudig. Für etliche werde die Musik Teil ihres Lebens, meinen die freiwilligen Musiklehrer. Den Kindern und Jugendlichen wollen sie mit dem Unterricht noch etwas anderes vermitteln, als das Beherrschen klassischer Instrumente: den Glauben an die eigenen Fähigkeiten, Pünktlichkeit und Selbstorganisation, Ausdauer und das Arbeiten auf ein Ziel hin.

WDR 5 Neugier Genügt, 8. Februar 2019